''Jugend debattiert''
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Inspiriert von der Pragma-Dialektik und ihrem Versprechen, anhand von zehn Diskussionsregeln Meinungsdifferenzen und Konflikte der sachlich bestmöglichen Lösung zuzuführen, geht der Autor den Fragen nach, wie sich das kommunikative Verhalten von Teilnehmern in Meinungskonflikten in einem bestimmten Bereich der sozialen Wirklichkeit im Hinblick auf das pragma-dialektische Regelwerk ausnimmt und wie es sich auswirkt bzw. bewertet wird: Folgen wir mehr bzw. weniger bewusst pragma-dialektischen Regeln, wenn wir versuchen, einander zu überzeugen? Und führt ein Abweichen oder Verletzen von diesen Regeln zu Vorteilen oder Nachteilen für den jeweiligen Akteur? Hierzu wird zunächst die Pragma-Dialektik umfassend und kommentierend, sodann der „Jugend debattiert“-Wettbewerb als empirischer Untersuchungsbereich übersichtlich vorgestellt, um im nächsten Schritt zwei ausgesuchte Debatten aus dem Wettbewerb einer ausführlichen Analyse zu unterziehen. Der Analyse folgt, die Untersuchung abschließend, nicht nur eine Bewertung der Debatten, sondern auch eine ebenso anregende wie entlarvende Darstellung des Bewertungsprozesses selbst. Die Schwierigkeiten bzw. vielfältigen Möglichkeiten in der Argument-Rekonstruktion, somit die Spannweite an Verstehensmöglichkeiten und die nicht zuletzt damit verbundenen Probleme bei der Bewertung kommunikativer (rednerischer wie hörerseitiger) Leistungen sind als wichtige und ihrerseits inspirierende Ergebnisse für die Kommunikationsforschung zu bezeichnen. Ein so gar nicht gesuchtes Ergebnis sticht hervor: inhaltlich offenkundig anschlussfähig an Gerold Ungeheuers Feststellung der Fallibilität kruzialer Kommunikation ist es die These der potentiellen Uneindeutigkeit von Bewertungen kommunikativer Leistungen in mündlicher Kommunikation.