Der Künstler und sein Garten - „un coin de terre ensemencé avec art“?
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Marcel Proust schildert Monets Garten 1907 als ‚lebendige Skizze‘ aus den Materialien der Natur, Clemenceau diesen 1929 als ein „Wunder“. Diese Faszination, die schon zu Lebzeiten Monets von seinem Garten ausgeht, wirkt – so zeigen es die Besucherzahlen dieser und vergleichbarer Anlagen – bis in die Gegenwart hinein. Doch worauf gründet sich die noch immer bestehende Anziehungskraft? Dieser Frage geht die Arbeit nach und untersucht nicht nur den Garten Monets, sondern u. a. auch diejenigen Stucks, Sorollas, Vogelers und Bossards. Mit dem Ziel, eine Begriffsbestimmung des sog. Künstlergartens zu erarbeiten, werden exemplarische Untersuchungsbeispiele systematisiert, in Gärten von Künstler und Künstlergärten unterteilt, vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Gartengestaltungspraxis betrachtet und nach ihrer Funktion für das bildkünstlerische Werk sowie der tatsächlichen Nutzung durch den Künstler befragt. Dem schließen sich auch Betrachtungen zeitgenössischer Gartenbeschreibungen an: Sie untersuchen die dort ersichtliche Verklärung und Überhöhung der Gärten und legen Semantisierungsprozesse frei, die spezifische, dem Kultus um den Künstler entspringende Charakteristika der Künstlerpersönlichkeit und ihrer Kunst auf den Garten übertragen.