Ein heißes Eisen: zur Entstehung des Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer von 1976
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Helmut Schmidt nannte sie einen „Meilenstein“, der DGB-Vorsitzende Heinz-Oskar Vetter die größte Enttäuschung seiner Amtszeit. An der Mitbestimmung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Aufsichtsrat schieden und scheiden sich die Geister, hat sie ihre historischen Wurzeln doch in ganz unterschiedlichen Traditionen und Denkrichtungen. Die Kontroversen um die industriellen Beziehungen sind so aktuell wie nie: Neue Formen der Arbeit fordern die Mitbestimmung heraus. Christian Testorf beleuchtet die Entstehung der Mitbestimmung im Aufsichtsrat und ordnet sie in die politische Geschichte der Bundesrepublik der 1970er Jahre ein. War die Mitbestimmung ein Teil der Demokratisierungseuphorie der sozial-liberalen Ära? Oder doch ein politischer Kompromiss einer Regierung ohne Ideen? Ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Anteilseignern und Arbeitnehmern im Unternehmen, die seit der Finanzkrise von 2008 wieder an Bedeutung gewinnt, wirklich typisch für Deutschland?