Die Kommune als Ort der Gesundheitsproduktion
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In Wissenschaft und Politik wird der Kommune ihr eine wachsende gesundheitspolitische Rolle bei Prävention und Gesundheitsförderung zugeschrieben, bei der Steuerung der Krankenversorgung und der Versorgung bei Pflegebedürftigkeit. Mit der Dezentralisierung bzw. Kommunalisierung von Zuständigkeiten geht die Erwartung einher, Kommunen könnten dazu beitragen, Defizite des primär von Krankenkassen getragenen Gesundheitssystems zu überwinden. Aus der Perspektive der Gesundheitsförderung stellt sich die Frage nach den gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen in den Wohnquartieren. Strukturen der Daseinsvorsorge und das lokale kulturelle und soziale Kapital tragen zu den Möglichkeiten ›guten Lebens‹ bei. Unklar ist, inwieweit die Kommunen für die große Bandbreite der ihnen zugewiesenen Aufgaben gerüstet sind. In diesem Band geht es um ein breites Spektrum von Themen kommunaler Gesundheitspolitik: medizinische Versorgung (die Entwicklung der Krankenhauslandschaft), Pflegestrukturplanung, Alten-, Geflüchteten-, Kinder- und Jugendhilfe, Prävention und Gesundheitsförderung als Gestaltung von Lebenswelten. Die Beiträge loten Chancen und Schwierigkeiten einer stärkeren Zuständigkeit von Kommunen für die Produktion von Gesundheit aus.