Paris qui danse
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Im Unterschied zu den zahlreichen, nicht zuletzt an Walter Benjamins Passagen-Projekt anknüpfenden Untersuchungen zu Paris als einer Großstadt der Moderne konzentriert sich die vorliegende Studie vor allem auf jene Bewegungs- und Klangräume, die Paris zu einer Tanz- und Musikmetropole des 19. Jahrhunderts avancieren ließen. Dabei galt es, einen ›synchronen‹ Blick auf die sehr verschiedenen, auch vermeintlich einander ausschließenden Tanz(musik)kulturen zu werfen und ungeachtet ihrer Divergenzen die Transferprozesse und Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Ebenen kulturellen Handelns zu fokussieren. Vor diesem Hintergrund zeigte sich eine Verstädterung des Theaters, die unmittelbar mit einer Theatralisierung und Mythisierung der Stadt korrespondierte. Mehr noch: Die Stadt, gemeint ist Paris zwischen der Juli-Monarchie und dem Second Empire (1830–1870), bot nicht nur ein öffentliches Podium für Repräsentation und Präsenz, sondern sie war auch von Theatralität und Performativität – als spontane, unvorhersehbare Ereignishaftigkeit nicht selten katastrophischen Charakters – zutiefst durchdrungen.