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Zwischen Bündnistreue und staatlichen Eigeninteressen

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Gerade in den letzten beiden Jahrzehnten des Ost-West-Konflikts blieben Operationsplanungen und Kriegsbilder im Sinne des amerikanischen joint and combined keineswegs nur auf die NATO beschränkt: Der teilstreitkraftübergreifende Einsatz multinationaler Streitkräfte war die logische Folge neuer Waffensysteme und Militärdoktrinen. Ein derart komplexes Einsatzszenario ist aber im Ernstfall kaum zu improvisieren. Es bedarf vorab einer detaillierten Abstimmung im Bündnis und einer intensiven Ausbildung der beteiligten Soldaten. Die historiografische Erforschung dieses für den Ausgang des Kalten Krieges keineswegs unerheblichen Themenfeldes muss daher auch multinationalen und multiarchivalen Ansätzen folgen. Nach einem einführenden Essay von Rüdiger Wenzke zur Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen der Nationalen Volksarmee der DDR und der Tschechoslowakischen Volksarmee (ČSLA) bieten Daniel Povolnyund Jochen Maurer im ersten Block mit der Rolle der Grenztruppen der DDR und den operativen Abläufen neue Forschungsperspektiven auf die Besetzung der ČSSR im Jahr 1968. Im zweiten Block widmen sich Karel Sieber und Fritz Minow der Vertretung und der Arbeit beider Armeen im Vereinten Kommando der Warschauer Vertragsorganisation. Prokop Tomek und Oliver Bange analysieren im dritten Abschnitt die Teilnahme von NVA und ČSLA an gemeinsamen Übungen im Bündnis, wobei sie das Doppeljahr 1980/81 als entscheidende Wegscheide im Kriegsbild der WVO definieren. Der Band wird mit einem Beitrag von Ivo Pejcoch über die geheime Geschichte der Kernwaffenträger in der ČSLA beschlossen.

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2016

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