Sklaverei und Freilassung in der griechisch-römischen Welt
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Die Sklaverei als permanentes Phänomen der Menschheitsgeschichte ist seit November 2008, der Wahl eines farbigen US-Präsidenten, erstmalig wieder in das Bewusstsein der Allgemeinheit getreten. Die tausendjährige Geschichte der Antiken Sklaverei ist ein Teil dieser Weltgeschichte. Späteren Jahrhunderten hat sie als Vorbild oder Abschreckung gedient. Dieses Buch will anhand von antiken Zeugnissen und in Auseinandersetzung mit der modernen Forschung zeigen, wie das Leben, die Zukunftsperspektiven, die Rechtslage, die ökonomische Bedeutung und die soziale Stellung der Sklaven und Sklavinnen in den unterschiedlichen antiken Gesellschaftssystemen wirklich waren. Nach einer Einführung in die antike Theorie und die moderne Rezeption der antiken Sklaverei werden Entstehung der Sklaverei, Sonderformen von Unfreiheit, Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sklaven in den vielen griechischen „Stadtstaaten“ mit ihren unterschiedlichen politischen Verfassungen und Gesellschaftssystemen vorgeführt. Das originäre römische Sklavereisystem wird in seiner differenzierten Komplexität vom Beginn der Republik bis in die Spätantike mit seinen Wandlungen und Besonderheiten dargestellt. Es ist nicht voll erfassbar ohne die Berücksichtigung des römischen Modells der Freilassung mit seiner hohen Integrationsfähigkeit der Freigelassenen in die römische Gesellschaft. Ob Christentum und Philosophie auf die Sklaverei eingewirkt haben, ob ihre Aufhebung in der Antike je gefordert wurde und ob man überhaupt von ihrem Ende in der Spätantike sprechen kann, auf diese Fragen gibt das Buch Antworten. Elisabeth Herrmann-Otto lehrt als Professorin für Alte Geschichte an der Universität Trier. Sie war sechs Jahre Sprecherin des dortigen Graduiertenkollegs „Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst - Zwangsarbeit“. Sie ist als freie Mitarbeiterin am Forschungsprojekt „Antike Sklaverei“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz beteiligt und hat zahlreihe Veröffentlichungen zur Thematik vorgelegt. *** Slavery as an ongoing phenomenon in human history has, since the election in November 2008 of a black American president, once again become a focus of public awareness. The thousand-year history of slavery in the ancient world is part of this universal history, seen in later centuries both as a model and a deterrent. This book uses ancient evidence and engages with modern research to show what the life, prospects, legal situation, economic significance and social position of slaves were really like in different ancient societies. After an introduction to the ancient theoy and modern understanding of ancient slavery, the book examines the development of slavery, particular forms of unfreedom, and the living and working conditions of slaves in the many Greek “city states” with their varying political constitutions and social systems. The peculiar Roman slave system in its differentiated complexity is described with all its transformations and distinctive features from the beginning of the republic to late antiquity. It is not fully comprehensible without consideration of the Roman model of release which provided the released with wide means of integration into Roman society. Did Christianity and philosophy have any effect on slavery? Was its abolition ever demanded in antiquity, and can we speak of its ending in late antiquity? These questions are answered here.