Grenzen des Wissens - Wissen der Grenze
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Der Grenzbegriff ist ein schillernder Begriff, der sich in den jüngeren Kulturwissenschaften großer Beliebtheit erfreut. Der Begriff Grenze ist aus dem alltäglichen Gebrauch (Grundstücks- oder territoriale Grenzen) her bekannt, wird metaphorisch eingesetzt (Grenzen des Zumutbaren) oder in der Begrifflichkeit von Schwelle, Rand, Kontaktzone oder Saum verwandt. Damit wird Grenze heute auch als ein Bereich begriffen, der durch Übergänge, Kommunikationen und Verhandlungen zwischen Personen oder wissenschaftlichen Diskursen geprägt ist. Es stellt sich zunächst also die Frage nach der Reichweite und der Begrenztheit des wissenschaftlichen Wissens. Weiterhin muss gefragt werden, ob dieses Wissen der Wissenschaften nicht oft genug doch von einem „Wissen der Leute“ (Michel Foucault) profitiert oder ohne dieses „Außen“ gar nicht gewonnen werden kann. Und vielleicht müssen wir genauer hinsehen, um zu erkennen, dass ein Wissen der Grenze auch ein Wissen um das Verbindende ist. Offenheit und nicht die Abschließung, Übergänge und Verhandlungen sind somit bedeutende Voraussetzungen für eine ständige Aktualisierung des Wissens. In fünf Beiträgen, die auf eine Ringvorlesung Studium Universale der Heinrich-Heine-Universität zurückgehen, werden diese Fragestellungen aus philosophischer, medizinischer, öko- und nachhaltigkeitstheoretischer, kulturwissenschaftlicher/künstlerischer sowie medienwissenschaftlicher Perspektive diskutiert. Das Zentrum Studium Universale der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veranstaltet in den Sommersemestern öffentliche Ringvorlesungen. Themen der vergangenen Ringvorlesungen waren „Kultur der Verantwortung – Verantwortung der Kultur“, „Paradoxien des Glücks. Interdisziplinäre Anmerkungen zu einem Phänomen“ und „Die Welt, in der wir leben. Akademische Einwürfe zum Begreifen unserer Zeit“. Die Vorträge der Ringvorlesung „Grenzen des Wissens – Wissen der Grenze“ werden in diesem Sammelband zusammengefasst.