Kaltes Grab am steilen Berg
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Das Heuziehen hat in Tirol eine lange Tradition. Bereits 1558, zu Beginn der „Kleinen Eiszeit“, erwähnt Georg Rösch von Geroldshausen im „Tiroler Landreim“ den winterlichen Heutransport von den tief eingeschneiten Bergheustadeln über die „Riesen“ zu den Bauernhöfen im „Land im Gebirge“. Die auf Grundlage von Sterbebüchern und vor allem durch Auswertung und Wiedergabe alter Zeitungsartikel aus dem 19. Jahrhundert und der Zeit von 1900 bis 1945 entstandene Veröffentlichung befasst sich mit den Gefahren des Heuziehens in Tirol. Denn nicht selten wurden Bergbauern und Bauernknechte an besonders exponierten Geländeteilen von plötzlich abgehenden Staub- oder Windlahnen erfasst und getötet („Weißer Tod“). Viele Rettungsversuche blieben erfolglos und kamen oft auch für die verschütteten Personen zu spät. Am meisten litten aber die zurückgebliebenen Witwen, die allein ohne ihre tödlich verunglückten Männer eine große Kinderschar aufziehen mussten. Georg Jäger dokumentiert in diesem Buch am Beispiel zahlreicher Meldungen aus Kirchenbüchern und Printmedien das Sterben der Tiroler Heuzieher im Zeitraum zwischen 1600 und 1945. Er liefert eine aufschlussreiche Übersicht zur Tradition des Tiroler Heuziehens, die eine heute so intakte Kulturlandschaft und einen florierenden Tourismus erst ermöglicht. Gewidmet ist das vorliegende Werk dem Bauernstand in Tirol und den umliegenden Alpenländern.