Der Wandel des industriepolitischen Leitbilds der Arbeiterbewegung
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Die Beiträge des Bandes befassen sich mit der langfristigen Entwicklung der Sachgüterproduktion, der Praxis der nationalen Industriepolitik und dem Wandel des industriepolitischen Leitbilds der Arbeiterbewegung von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart. Mit welchen unterschiedlichen Argumenten wurde Industriepolitik im Laufe der Zeit begründet (bzw. abgelehnt)? Im Mittelpunkt stehen also wesentliche Aspekte der politischen Ökonomie der Zweiten Republik. In erster Linie über die einschlägigen Studien des „Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen“ wirkten die Sozialpartner an der Konzeption der Industriepolitik mit. ÖkonomInnen der Arbeiterbewegung waren in ganz verschiedenen Funktionen am Entwurf, der konkreten Ausgestaltung und der Umsetzung von Industriepolitik beteiligt: in Forschungseinrichtungen wie der Wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung der AK Wien, in Gremien der Sozialpartnerschaft, in Ministerien, in Steuerungseinrichtungen der verstaatlichten Industrie wie der ÖIAG, in Vorständen und Aufsichtsräten verstaatlichter Unternehmen und auf Regierungsposten. Die Brücke zur Gegenwart schlagen Beiträge, die sich mit neuen Entwicklungen in Bezug auf Industrie-, Forschungs- und Innovationspolitik befassen. Unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ wird heute wieder sehr intensiv über die Zukunft der Industrie diskutiert. Findet also in der EU eine Renaissance der Industriepolitik statt?