Das Manillen-Geld Westafrikas
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Die in diesem Buch diskutierten Geld-Manillen verwendeten die Europäer ab Mitte des 15. bis Mitte des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Gebieten der Afrikanischen Westküste als Zahlungsmittel im Handel mit der einheimischen Bevölkerung. Alle Geld-Manillen wurden in Europa hergestellt und sind keine indigenen Produkte. Deswegen ist die Bezeichnung der im Lande selbst hergestellter Fuß-, Arm- und Halsreifen als Manillen nicht zutreffend. Die frühen portugiesischen Manillen, auch tacoais genannt, wurden zum großen Teil in Flandern, Holland und Deutschland nach portugiesischen Vorgaben produziert. Sie sind schwerer und größer als die aus England stammenden sog. Birmingham Manillen, die hauptsächlich nach Südnigeria exportiert bei den Igbo und Ibibio als Marktgeld dienten. Eine Zwischenstellung hinsichtlich Form, Gewicht und Metallzusammensetzung nehmen die wahrscheinlich in Frankreich hergestellten und hauptsächlich in der Côte d Ivoire gebräuchlichen popo Manillen ein. Der Autor versucht Daten zur Herstellung, Verwendung und Typisierung der Geld-Manillen zusammenzutragen und damit deren deutliche Abgrenzung untereinander und von den einheimischen Metallringen vorzunehmen.