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Das Buch untersucht die Wechselwirkungen von Religion und Politik während des Dreißigjährigen Krieges aus der Perspektive der Entscheidungsträger, der passiv Betroffenen und der Erinnerung an den Konflikt. Die großen politischen Ziele der kriegführenden Mächte blieben den einfachen Untertanen verborgen, während Diskussionen über Staatsräson und territoriale Interessen von den Kriegsparteien vor der Öffentlichkeit verschleiert wurden. Für die passiv Betroffenen spielte die konfessionelle Motivation eine zentrale Rolle, und die Wahrnehmung des Krieges als Religionskrieg zwischen Katholiken und Protestanten war weit verbreitet. Auch in den schlimmsten Kriegsphasen wirkte das politische System des Reiches und dessen Territorialstruktur weiter. Herrschaftsträger und Untertanen litten gleichermaßen unter den Folgen des Krieges, und eine gemeinsame religiöse Deutung des Kriegserlebens fand oft statt. Dennoch stieß diese Legitimation mit der Zeit an ihre Grenzen, während die anfängliche Freund-Feind-Wahrnehmung hinter der Ausbeutung der Territorien zurücktrat. Franz Brendle beleuchtet sowohl die handelnden Akteure auf verschiedenen Ebenen als auch die Stimmen derjenigen, die direkt vom Krieg betroffen waren und dessen Schrecken hilflos ertragen mussten. Der Krieg hinterließ tiefe Spuren und wurde zu einem Trauma in der deutschen Geschichte, das in Brauchtum und Traditionen lebendig bleibt.
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Der Krieg aus der Nähe, Franz Brendle
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- 2023
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