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Heute würde man die Wiener Salons zwischen 1780 und 1938 als Networking im besten Sinne bezeichnen. Diese meist von jüdischen Gastgeberinnen geprägten Konversationsräume waren in zweifacher Hinsicht Orte der Emanzipation und der Ermächtigung: für die Entwicklung einer bürgerlich-kritischen Zivilgesellschaft und nicht zuletzt für Frauen, die von der Öffentlichkeit noch ausgeschlossen waren. Die Ausstellung stellt die Salons von Fanny von Arnstein und Josephine von Wertheimstein bis hin zu den Reformsalons von Berta Zuckerkandl und Eugenie Schwarzwald als kultivierte Orte der Politik und als politische Orte der Kultur vor. Sie macht die Leistungen der Salonièren für die Wiener Kultur-, Wirtschafts- und Politikszene begreiflich. Und sie zeigt schließlich, welche Bedeutung die Wiener Salonkultur für die vertriebenen Wiener Jüdinnen und Juden im Exil erlangte und dass es im Wien der Nachkriegszeit nicht zufällig die aus dem englischen Exil zurückgekehrte Hilde Spiel war, die diese Kultur noch einmal „salonfähig“ machte.
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