Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie
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Seit den Krisen 2008 beschäftigen sich feministischen Theorien verstärkt mit Kapitalismuskritik. Im Gegensatz zu marxistischen Krisenanalysen nehmen sie auch die „Krise der Reproduktion“ und das Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienarbeit in den Blick, dessen Ursachen in den Widersprüchen des kapitalistischen Patriarchats liegen. Am Beispiel ausgewählter materialistisch-feministischer Theorien aus dem 19. und 20. Jahrhundert – Charles Fourier, August Bebel, Clara Zetkin und Alexandra Kollontai sowie Theorien von Veronika Bennholdt-Thomsen, Maria Mies und Claudia v. Werlhof, Ursula Beer und Frigga Haug – sucht Katharina Volk Erklärungsansätze für diese bestehenden Widersprüche und nach utopischen Ideen einer solidarischen Gesellschaft. Dafür erweitert sie die Analyse der Strukturen und objektiven Widersprüche um die der subjektiven Handlungsmöglichkeiten. Anhand der ausgewählten Theorien nimmt sie eine dialektische Perspektive auf Liebe ein und arbeitet diese nicht nur als herrschaftsstabilisierend heraus, sondern betrachtet sie als subversives Element gesellschaftlicher Veränderung. Damit geraten utopische Ideen einer neuen Gesellschaftsordnung in den Blick, die zugleich die politische Dimension der materialistisch-feministischen Theorien verdeutlichen.