Ein Arbeitsleben für die DEFA
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Gert Golde, der letzte Generaldirektor des DEFA-Studios für Spielfilme, berichtet im Gespräch mit Dorett Molitor über seine mehr als 30-jährige Tätigkeit für die DEFA, lässt Erlebnisse und Personen Revue passieren und erläutert Hintergründe der Studio-Entwicklung. Von der Kindheit im Dresden der Kriegs- und Nachkriegsjahre und dem Studium an der jungen Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg spannt sich der Bogen seiner Schilderungen über die Anfänge als Aufnahmeleiter im Studio, die Arbeit als Produktionsleiter bei Slatan Dudow, Günter Reisch und Herrmann Zschoche, die Jahre als Direktor für Ökonomie und für Produktion bis zur Zeit als Geschäftsführer nach der Privatisierung der DEFA Anfang der 1990er Jahre. Das Gespräch ermöglicht aufschlussreiche Einblicke in Strukturen, Arbeitsabläufe und Alltagsprobleme eines komplizierten Produktionsapparates zwischen Kulturauftrag und Planerfüllung. Gleichzeitig führt es eindringlich vor Augen, welche tiefgreifenden Auswirkungen Ereignisse wie das 11. Plenum des ZK der SED und die Biermann-Affäre auf die Arbeit des Spielfilmstudios hatten. Breiten Raum nehmen die dramatischen Umwälzungen zwischen 1989 und 1991 ein. Mit Gert Golde beschreibt erstmals ein direkt Beteiligter detailliert die hartnäckigen, aber erfolglosen Bemühungen um die Rettung der DEFA und ihre Weiterführung als Produktionsfirma im vereinten Deutschland. Ausgewählte Dokumente vor allem zu diesem Komplex ergänzen und vertiefen seine Schilderungen.