Stadtamhof wird wachgeküßt
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„Die Einwohner sind ein besonders lebhaftes Völkchen, sie unterscheiden sich merklich von ihren Großnachbarn, und sind von jeher wegen ihres Patriotismus bekannt.„ Der seit fast 100 Jahren zu Regensburg zugehörige Stadtteil Stadtamhof wird jetzt Anfang 2000 gerade liebevoll „wachgeküsst“. Davor eher in die 2. Reihe von geplanten und umgesetzten Sanierungs- und Baumaßnahmen verbannt, strahlt es heute wie eine aus dem Dornröschenschlaf aufgeweckte Prinzessin. Den ersten Kuss aber bekam „Prinzessin Stadtamhof“ vor gut 500 Jahren zu ihrer Stadterhebung 1496, zuvor wurde schon um 1150 ein wenig mit ihrer Markerhebung „geschmust“. Stadtamhof bewahrte über 1000 Jahre hinweg sein einfaches, urbanes Bild von kleinen Häuschen, liebenswert winkeligen Gassen, einer imposanten zentralen Prachtstraße, südlich und in der Regenmündung begrenzt durch romantisch stille Donaualleen. Hier finden sich keine römischen Mauern und protzigen Geschlechtertürme, sind wir doch in einem „Dorf“. Südlich der Donau das über 2000 Jahre alte Ratisbona, das dem jungen Eichendorff 1807 als eine ,, merkwürdige Stadt“ erschien, ,, die mit ihren hohen und schwarzen Häusern und krummen Gassen eine einzige alte Ritterburg dasteht". Sofern es die aktuellen Brückensanierungsmaßnahmen gerade zulassen, sitzen wir wie die Schwalberl an den sonnigsten Plätzen der Cafés/Bistros gleich am „Brückfuß“, einem restl. Teil der ehem. Basteianlagen. Von hier aus haben nicht nur die Touristen aus dem nahegelegenen Spitalgarten das lebendige Stadtamhof im Blick, sofern sie nicht wegen dem Spitalbier unsicher wanken.