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Im Jahr 1939 sah sich die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols der Wahl gegenüber, entweder in Hitlers Deutsches Reich auszuwandern oder unter Mussolinis faschistischem Italien zu bleiben. Viele entschieden sich für die „Option“ für Deutschland, doch das Projekt „Umsiedlung Südtirol“ scheiterte 1943 aufgrund des Krieges. Ein ähnliches Umsiedlungsreferendum fand 1941 in der von Deutschsprachigen bewohnten Gottschee im heutigen Slowenien statt. Heinrich Himmler, als „Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums“ verantwortlich, steuerte die Umsiedlung der sogenannten „Volksdeutschen“. Ihm unterstand auch die SS-Forschungsorganisation „Ahnenerbe“, die sich der Erforschung des nordischen Indogermanentums widmete. Im Rahmen dieses Mandats gründete das Ahnenerbe in Südtirol und Gottschee „Kulturkommissionen“, die bis 1943 umfangreiche Dokumentationen über angeblich „nordisch-germanische Kultur“ erstellten. James R. Dow bietet in seiner Monografie eine umfassende Analyse der Aktivitäten dieser Kommissionen, beleuchtet zahlreiche Fallbeispiele und Forscherbiografien und thematisiert die Einflüsse einer pseudo- und populärwissenschaftlichen „Junk Science“. Die Ahnenerbe-Kulturkommissionen hatten das Ziel, in Südtirol und der Gottschee Reste eines „nordisch-germanischen Ahnenerbes“ zu entdecken und diese Forschungsergebnisse in die nationalsozialistische „Volkstumspflege“ zu integrieren.
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Angewandte Volkstumsideologie, James R. Dow
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- 2018
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