Einer aus dem Amt
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Nach der Promotion zum Dr. rer. pol. schlug Walter Staudacher (1900–1968) eine Laufbahn als Diplomat ein. Im katholischen Elternhaus patriotisch erzogen, wertkonservativ und nationalliberal eingestellt, geriet sein zunächst vielversprechender Weg mit dem Machtantritt Hitlers aus dem Lot. Von 1930 bis 1935 war er am Generalkonsulat in Posen akkreditiert. Seine Beziehung zu einer Polin brachte ihn in den folgenden Jahren zunehmend in Konflikt mit dem politischen Geschehen. 1938 wurde er wegen Spannungen mit der Partei von seinem Posten in Südafrika abgezogen und in die Presseabteilung des Auswärtigen Amts versetzt. Während des Warschauer Aufstands 1944 wurde er als Berichterstatter des AA ins Generalgouvernement delegiert. Allerorts absolvierte er einen Balanceakt zwischen Anpassung, Aufbegehren und Pflichterfüllung. Seinen größten Kampf aber focht Legationsrat Dr. Walter Staudacher nach 1945 aus, als er seine ganze Kraft aufbot, um wieder ins AA aufgenommen zu werden. „Einer aus dem Amt“ ist die Biografie Walter Staudachers aus der Feder der Tochter, die dem Vater die Gerechtigkeit und Anerkennung zuteil werden lassen will, um die er zeitlebens vergebens gerungen hat.