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Serienmorde in der DDR

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Serienmorde sind eine herausragende männliche Domäne. Sie sind nicht die üblichen Beziehungstaten, und die zunächst scheinbar zufällige Auswahl von fremden Opfern erschwert die Aufklärung dieser Tötungsdelikte erheblich. Die Täter leben meist in erschreckender Normalität und wissen ihr wahres Wesen geschickt zu verbergen. So war es auch beim sadistischen Knabenmörder Erwin Hagedorn aus Eberswalde, der sich zunächst ungestört in einen Rausch des Mordens steigern konnte. Er selbst verglich dies mit einem Karussell, das sich immer schneller drehte und von dem es kein Entkommen gab. Das vermutlich weltweit erste erarbeitete psychologische Täterprofil trug in Kombination mit Computerauswertungen maßgeblich zur Überführung Hagedorns bei. Eine Pionierleistung der modernen Kriminalistik. Die umfangreichen Aussagen des Serienmörders ergänzten die Ermittlungserkenntnisse zu einem Persönlichkeitsprofil, wie es in dieser Komplexität nur selten zu finden ist. Wie bereits im ersten Band der Serienmorde sezieren die Autoren akribisch die Genese des Falles. Der Weg ist das Ziel und die perfide Logik des Abgründigen zu entschlüsseln, die wahre Kunst der Kriminalistik. Von Frauen begangene Serienmorde sind Ausnahmeerscheinungen und daher für die historische Kriminalistik von besonderem Interesse. So auch der Fall der Säuglingsmörderin Simona K. Der Krankenschwester an der Frauenklinik in Leipzig konnten mehrere Säuglingsmorde nachgewiesen werden. Die Motivation für ihre Giftmorde lag in der maximalen Rufschädigung des neuen Oberarztes, den sie als Mann und Mediziner verachtete. Ihr Hass fiel auf den Nährboden einer infantilen und introvertierten Persönlichkeitsstruktur und ließ sie zum Todesengel werden.

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