Konstruktion eines Persönlichkeitsinventars für Patienten des Maßregelvollzugs gemäß § 64 StGB

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Das deutsche Strafgesetzbuch sieht in § 64 StGB die Unterbringung von substanzabhängigen Straftätern in forensischen Entzugskliniken vor, um Besserung und Sicherheit zu gewährleisten. Die Patienten durchlaufen eine mehrjährige Sucht- und Kriminaltherapie mit dem Ziel der dauerhaften Abstinenz und Straffreiheit. Eine gute Kenntnis der Persönlichkeit und Einstellungen der Patienten ist für das Klinikpersonal entscheidend. Zur standardisierten Erfassung individueller Merkmale werden Persönlichkeitsfragebögen eingesetzt, die nach wissenschaftlichen Kriterien konstruiert sind und eine ökonomische Messung von Eigenschaften ermöglichen. Während es im deutschen Sprachraum bereits mehrere Selbstbeurteilungsinventare für verschiedene Populationen gibt, existiert bislang kein Fragebogen, der speziell für Patienten des Maßregelvollzugs gemäß § 64 StGB entwickelt wurde. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Konzeption und ersten Evaluation eines solchen Fragebogens. Das Instrument soll latente Merkmale und Einstellungen in drei relevanten Bereichen abbilden: (a) Therapiegrundlagen, (b) die Rolle von Delinquenz und Sucht im Leben des Patienten und (c) forensisch relevante Persönlichkeitsaspekte. Jeder dieser Bereiche umfasst drei Konstrukte, die den jeweiligen Schwerpunkt repräsentieren.