Der unverstandene Dom zu Brandenburg
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Die Figuren am Portal, im Kreuzgang, in der Bunten Kapelle und in der Krypta des Brandenburger Domes St. Peter und Paul sind auf ihre Art spektakulär. Sie fanden bislang in der Literatur flüchtige Beschreibungen, jedoch kaum Verständnis. Die Autoren befassten sich mit dem Offenkundigen, Handwerklichen, mit der baugeschichtlichen Einordnung, nicht aber mit der Botschaft dieser Kunstwerke. Zur Interpretation dieser Kunstwerke wird nicht versucht, Lesewillige in die unendlichen Nebel der Mystik und Alchemie zu locken. Vielmehr hält sich der Autor an die „sieben freien Künste“, deren allegorische Gestalten die Wände der Dombibliothek schmücken. Und man sollte sich freilich vorstellen können, daß die Auftraggeber den Brief an die Römer noch nicht kannten (dessen 1. Kapitel die Darstellung der „Herrlichkeit Gottes“ in Gestalt von Menschen und Tieren verbietet) und daß sie die Geschichten, die sie im Alten oder Neuen Testament lasen, am Himmel wiederfanden. Das ist aus der Sicht heutiger Theologie viel verlangt. Aber auch diese war den Auftraggebern ja unbekannt – vermutlich waren diese nicht einmal katholisch im heutigen Sinne.