Nationalkomitee "Freies Deutschland" Frontstelle Goßens 1944-1945
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Vor 75 Jahren, am 12./13. Juli 1943, gründeten deutsche Kommunisten und kriegsgefangene Angehörige der deutschen Wehrmacht das Nationalkomitee „Freies Deutschland“. Dessen politisches Ziel bestand im Sturz Adolf Hitlers und der sofortigen Beendigung des Krieges, um so die sich namentlich seit Stalingrad abzeichnende deutsche Katastrophe im Gefolge einer militärischen Niederlage im letzten Moment abzuwenden. Dieses Ziel, so sollte sich schon bald herausstellen, haben das Komitee, der sich ihm im Herbst desselben Jahres anschließende „Bund Deutscher Offiziere“ sowie die von beiden Oragnisationen geführte Bewegung „Freies Deutschland“ schlussendlich verfehlt. Noch über Jahrzehnte ist in beiden deutschen Nachkriegsstaaten teils erbittert über diese Aktivitäten gestritten worden, haben selbst Historiker in seltener kontroverser Schärfe über die Bewegung und ihre namhaften Repräsentanten geurteilt. Dabei, und dieses Manko gilt es bis in die Gegenwart zu beklagen, richtete sich die Aufmerksamkeit der Kontrahenten und die dazu veröffentlichte Literatur insgesamt weitaus überwiegend auf die Führung der Bewegung „Freies Deutschland“ und die Verlautbarungen ihrer Moskauer Zentrale. Demgegenüber haben die Aktivitäten in den Kriegsgefangenenlagern, an den Front- und Zentralschulen oder die vielen weiteren propagandistischen Unternehmungen im Zeichen der schwarz-weiß-roten Fahne nur marginales Interesse gefunden. Nunmehr wird mit der hier vorgelegten Publikation der Flugblätter und der Berichte der von Hans Goßens geleiteten Frontstelle des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ eine vorbildlich erschlossene und musterhaft edierte erstrangige Quellendokumentation vorgelegt, die gestattet, das Handeln des Nationalkomitees und des Offiziersbundes mit unbestechlichem Blick zu prüfen, um in der Urteilsbildung über diese inzwischen weitgehend ignorierte Entwicklung inmitten des Zweiten Weltkrieges zu einer neuen Qualität vorzudringen.