Erster Weltkrieg
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Der Leipziger Volksschullehrer Felix Baumann (1882–1959) erzählt „Militärgeschichte von unten“ und schöpft dabei aus seinen Erinnerungen und vielen Briefen, die er in die Heimat schickte. Er stand im Ersten Weltkrieg in keinem Schützengraben, erlebte keinen Giftgaseinsatz, sondern war lediglich als garnisonsverwendungsfähiger Soldat einem Train der 212. Infanteriedivision (9. Kgl. Sächs. Division) zugeteilt. Dort half er der Kassenverwaltung, führte die Akten über Sold und Proviantkäufe. Belgien, Frankreich, Rumänien und die Ukraine waren seine Stationen. Baumann berichtet über Freundschaften zwischen den deutschen Soldaten und Teilen der Bevölkerung in den besetzten Gebieten, die oft zur Idylle geraten. Der so ganz und gar nicht zum Soldaten Geborene leidet dennoch unter den Ereignissen, flüchtet sich in Naturbeschreibungen, notiert aufmerksam das Brauchtum im fremden Lande, stößt sich aber auch an vielem, was seiner im Kaiserreich erworbenen Erziehung und Weltsicht widerspricht. Udo Wellhausen, der seinem Onkel Felix schon als Jugendlicher begeistert zuhörte, bereitete die lesenswerten Erinnerungen für eine breite Leserschaft auf.