Laienheilwesen und Heilpraktikertum in Cisleithanien, Posen, Elsass-Lothringen und Luxemburg (ca. 1850 – ca. 2000)
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Die moderne Naturheilkunde aus Laienhand entstand im 19. Jahrhundert an der Peripherie der österreichisch-ungarischen Monarchie. Ausgehend von dieser historischen Tatsache widmet sich Florian Mildenberger den Entwicklungen innerhalb der Laienheilkunde, die abseits der Entfaltungsmöglichkeiten in breiten Vereinskulturen lagen und nicht durch die so genannte Kurierfreiheit geschützt waren. Denn Akteure wie Masseure, Priester, Hydrotherapeuten oder „Kräuterfrauen“ agierten häufig im Schatten der Illegalität. Wie gingen die Laienheilkundigen mit dieser Situation um? Wie konnte sich die Heilpraktik trotz des Verbotsdrucks entfalten und professionalisieren? Neben der westlichen Hälfte des Habsburgerreiches untersucht Mildenberger mit Posen und Elsass-Lothringen zwei Gebiete, in denen zeitweise Kurierfreiheit herrschte. Das Großherzogtum Luxemburg dient darüber hinaus als Beispiel, wie sich im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich die Laienheilkulturen entwickelte bzw. stagnierte.