Gestempelte Militärziegel außerhalb der Truppenstandorte
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Römische Militäreinheiten versahen die von ihnen hergestellten Ziegel häufig mit Stempeln. Seit dem späten 19. Jahrhundert ist bekannt, dass diese auch außerhalb der Legionslager und Kastelle vorkommen. Dieses Phänomen, das sich von Britannien bis nach Nordafrika nachweisen lässt, wurde unterschiedlich interpretiert und kontrovers diskutiert. Die Deutungen reichten vom Nachweis militäreigener Gebiete bis zur Einstufung der Ziegel als reguläres Handelsgut. Thomas Schmidts präsentiert mit seiner Studie die erste umfassende und überregionale Untersuchung zu diesem Thema. Im Mittelpunkt stehen dabei die germanischen Provinzen des Römischen Reiches, aus denen die größte Anzahl von relevanten Fundplätzen bekannt ist. Es zeigt sich, dass ein einziger Interpretationsansatz nicht zur Lösung beiträgt, sondern individuelle Erklärungen für die jeweiligen Provinzen bzw. Regionen notwendig sind. Die gestempelten Ziegel belegen eine militärische Beteiligung an staatlichen und öffentlichen Bauten ebenso wie sekundäre Vorgänge, die zur Verbreitung der Baukeramik führten, was wiederum eine genaue Analyse des Beitrags des Militärs zum zivilen Ausbau der Provinzen erfordert.