Der Mann, der Udo Jürgens war
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Im Alter von 80 Jahren ist der Sänger und Komponist Udo Jürgens am 21. Dezember 2014 gestorben. Die Musikwelt trauert um eine Legende: In diesem Jahr hat er sein 53. Album veröffentlicht. Dieses Buch soll ein Nachruf sein, keine Biografie. Es soll das Leben von Udo Jürgens im Zusammenhang bringen, die großen Erfolge – aber auch die Tiefschläge aufzeigen. Es soll aber auch Nachweis dafür sein, dass der letzte große Gentlemen des deutschsprachigen Schlagers eine Lücke hinterlassen hat, die niemand schließen kann. Wer sich durch die heutige Schlagerwelt hört, merkt, dass die Songs alle ziemlich ähnlich gestrickt sind. Mit Beats und schnellen Rhythmen machen die Künstler eher auf Pop-Einerlei; nach Balladen sucht man lange. Eingängige Melodien sollen Millionen begeistern, die einen möglichst einfachen, gut gereimten Refrain mitgrölen können. Von einem leisen Auftritt, wie Udo Jürgens ihn zelebrierte, sind Schlagerkonzerte inzwischen weit entfernt. Nebelmaschine, Pyrotechnik, aufwendiges Bühnenbild: Helene Fischer schwebt an einem Seil von der Bühnendecke mitten in ihre Background-Tänzer; Andrea Berg zwängt sich ins knallenge Lackmieder. Mehr ist mehr, lautet offensichtlich das Motto. Udo Jürgens reichten an Bühnen-Accessoires der weiße Bademantel und die Tasse Kamillentee, seinen großen Auftritt hatte er trotzdem.