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Diese Dissertation untersucht aus politikwissenschaftlicher und rechtssoziologischer Perspektive den Rollenbegriff in der Demokratisierungsforschung und der vergleichenden Verfassungsgerichtsforschung. Dabei wird analysiert, wie Gerichte als Träger von Rollen mit unterschiedlichen Publikumstypen (Rechtswissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, internationale Akteure) interagieren. Es wird erörtert, wann Verfassungsgerichte als „Hüter“ von Verfassungsnormen auftreten, wann sie als „Schiedsrichter“ bei politischen und gesellschaftlichen Konflikten agieren und wann sie als „Gründer“ die Werte der rechtlich-politischen Gemeinschaft definieren. Fallstudien umfassen das Bundesverfassungsgericht im postfaschistischen Deutschland (1952-1961) und den ungarischen Verfassungsgerichtshof während der postkommunistischen Systemtransformation (1990-1995), sowie die Teilentmachtung des ungarischen Verfassungsgerichts in den Jahren 2010/2011, die in Deutschland trotz zahlreicher Konflikte zwischen dem Bundesverfassungsgericht und der Politik nicht vergleichbar ist. Die Arbeit bietet ein multidimensionales Analyseraster, das Aspekte wie Richterpersönlichkeiten, Regierungssysteme, Öffentlichkeit und historische Mentalitäten berücksichtigt und stellt eine wertvolle Erweiterung der klassischen rechtswissenschaftlichen Perspektive auf die Verfassungsgerichtsbarkeit dar.
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Hüten, richten, gründen: Rollen der Verfassungsgerichte in der Demokratisierung Deutschlands und Ungarns, Christian Boulanger
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- 2018
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