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Verstümmelte Körper?

Lebenswelten und soziale Praktiken von Kastratensängern in Mitteleuropa 1712–1844

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Kastratensänger waren bisher vor allem Gegenstand der Musik- und Theaterwissenschaften, wobei ihr Einfluss auf die Bühnen des italienischen Musiktheaters des 17. und 18. Jahrhunderts und die Rezeption ihrer Stimmen im barocken Publikum untersucht wurde. Diese geschichtswissenschaftliche Studie hingegen fokussiert auf die Kastraten als soziale Akteure in der Spätphase ihres Phänomens im 18. und frühen 19. Jahrhundert, mit einem besonderen Blick auf vier mitteleuropäische Fürstenhöfe (Wien, München, Dresden, Stuttgart). Durch detaillierte Analysen der Lebenswelten am Hof und in den Residenzstädten zeigt die Autorin den hohen Stellenwert der Kastratensänger innerhalb der höfischen Machtrepräsentation auf. Sie beleuchtet, wie diese Sänger sich in den höfischen Anstellungsstrukturen positionierten, mit den Bewohnern der Residenzstädte interagierten und bedeutende Rollen innerhalb ihrer Familien einnahmen. Besonders durch die Untersuchung des Umgangs mit ihrem vermeintlichen körperlichen Defizit wird deutlich, dass die Vorstellung, Kastraten seien grundsätzlich als defizitäre „verstümmelte Körper“ wahrgenommen worden, überdacht werden muss. Die Autorin leistet somit einen innovativen Beitrag zur Kultur- und Geschlechtergeschichte am Übergang von der Frühen Neuzeit ins 19. Jahrhundert.

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Verstümmelte Körper?, Johanna E. Blume

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2019
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