An den Wassern Altonas
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AuszugIn das Jahr 2014 fiel das Jubiläum »350 Jahre Stadt Altona«. Diese einst vom dänischen Königreich dirigierte Stadt am Rande Hamburgs mit Kleiner und Großer Freiheit hatte sich über einen langen Zeitraum offen gezeigt auch für Menschen jüdischen Glaubens. Keineswegs in dieser liberalen Tradition standen dagegen die Ereignisse des Jahres 1938, als im Zuge der sogenannten »Polenaktion« Juden aus Altona deportiert wurden – die erste Aktion dieser Art in Groß-Hamburg. Der erste Gedanke eines Beitrags zu dem genannten Jubiläum richtete sich auf diese Katastrophe. Es wurde aber schnell klar, dass der Rahmen größer zu ziehen war, um nicht nur einen Ausschnitt aus der Zeitgeschichte darzustellen, sondern Lebensgeschichte über Jahrhunderte zu umfassen. Um nicht das Verschwinden zu erzählen, sondern die Anwesenheit und den Reichtum ihrer menschlichen Aspekte. Das lag auch deswegen nahe, weil es einen guten Ort gab und gibt: den Jüdischen Friedhof in der Königstraße.