Mein Vater, der Agent
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Der Vater hat sie nicht losgelassen, obwohl oder weil sie sich von ihm als Kind im Stich gelassen fühlte. Sie hatten nach der Scheidung nur sehr sporadisch Kontakt. Die Beziehung blieb zeitlebens oberflächlich-höflich. Je älter sie wurde, desto weniger wollte sie, dass er Einblick in ihr Leben hatte. Als sie erwachsen wurde, stieß sie sich an seinen politischen Ansichten. Als Studentin mutmaßte sie wie viele andere, dass ihr Vater ein Nazi gewesen sein könnte, doch die Mutter dementierte. Sie fragte nicht weiter. Erst nach dem Tod des Vaters begann sie zu recherchieren. Über 20 Jahre dauerte die Spurensuche. Die Autorin führt in ihrem Text eine Art Indizienbeweis. Sie ist sicher, dass der Vater als Geheimagent gearbeitet hat. Beweise, dass er in der Nazi-Zeit unmittelbar an Verbrechen beteiligt war, hat sie nicht gefunden. Doch das, was sich an den Schauplätzen abspielte, an denen er sich aufhielt, ist bedrückend.