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Unerhört! Expressionismus in Görlitz

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Unerhört war der Expressionismus, als er sich nach dem Ersten Weltkrieg in Görlitz etablierte. Revolution, neue Republik und Wirtschaftskrise zwangen die überwiegend konservative Bürgerschaft der Neißestadt, sich politisch und kulturell neu zu orientieren. Zumindest für einen Teil vermochte der Expressionismus, die entstandenen Lücken zu füllen. Gleichzeitig begannen sich die Görlitzer Künstlerinnen und Künstler zu organisieren und gemeinsam regelmäßige Ausstellungen zu veranstalten. Begegnete das hiesige Publikum ihren Werken anfangs noch mit Ablehnung, so änderte sich dies binnen weniger Jahre. Görlitz wurde in den Jahren der Weimarer Republik zu einem überregional bedeutenden Ort des Expressionismus. Zu den wichtigsten Protagonisten der expressionistischen Kunstszene in der Neißestadt gehörten Künstler wie Fritz Neumann-Hegenberg, Joseph Anton Schneiderfranken, Willy Schmidt, Johannes Wüsten, Dora Kolisch, Walter Deckwarth, Arno Henschel und Walter Rhaue. Im Görlitzer Literaturleben der 1920er Jahre kam Ludwig Kunz eine besondere Rolle zu. Er beförderte den literarischen Expressionismus und gab in loser Folge die Flugblätter „Die Lebenden“ heraus. Bereits in den 1920er Jahren gelangten expressionistische Kunstwerke auch in die Sammlung des heutigen Kulturhistorischen Museums Görlitz. Einen dramatischen Einschnitt bedeutete die Zeit des Nationalsozialismus, als Görlitzer Künstlerinnen und Künstler ins Exil gingen oder als „entartet“ diffamiert wurden. In den Jahren der DDR ließen einzelne Künstler den Expressionismus in der Neißestadt nochmals aufleben.

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2018

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