Von der Bühne zum Film
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Der Name des französischen Komponisten Georges Auric ist zwar geläufig, sein Werk und Wirken jenseits einer Verortung innerhalb der Pariser Künstler-Avantgarde der 1920er Jahre jedoch kaum erschlossen. Franziska Kollinger untersucht erstmals systematisch Aurics Bühnen- und Filmmusiken der 1930er Jahre und entschlüsselt das dichte Geflecht aus strukturellen, ästhetischen und medialen Einflussfaktoren, welche die erneute Wende in der Debatte um die ästhetischen und kulturellen Werte der Musik im Frankreich der 1930er Jahre prägten. Auric figuriert hierbei als Seismograph für die disparaten Entwicklungen seiner Zeit, indem er die verschiedenen Diskurse zum einen als Beobachter registrierte und dokumentierte und zum anderen grundlegende Strukturveränderungen für seine Kompositionspraxis und die Vermittlung seiner Werke nutzte. Diese bilden damit zugleich eine Topographie der Pariser Kulturlandschaft der 1930er Jahre, die den Horizont der oftmals verkürzten Darstellung des Jahrzehnts in der Musikgeschichte erweitert. Aurics Werke erscheinen auf diese Weise aber nicht nur im Spiegel ihrer Zeit: Es treten auch die Grenzen und Möglichkeiten ihrer besonderen Medialität hervor.