Paul Friedländer
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Paul Friedländer (1882–1968) gehörte zu den bedeutendsten Gräzisten der 1920er und 1930er Jahre. Er nahm als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil. Dieses Erlebnis und die Begegnung mit der Dichtung Stefan Georges führten Friedländer zu einer neuen Auffassung der Aufgabe der klassischen Studien im Sinne des ‚Dritten Humanismus‘. Dieser suchte durch ein vitalistisches Verständnis eine Abkehr von der als überholt empfundenen historisch-positivistischen Ausrichtung der Altertumswissenschaften herbeizuführen. In Marburg war Friedländer ein Kollege von Martin Heidegger und schloss Freundschaft mit Rudolf Bultmann. 1935 wurde er aus dem Universitätsdienst entlassen und konnte mit seiner Familie im letzten Augenblick in die USA emigrieren. In seiner neuen Heimat Los Angeles, wo er Thomas Mann nahestand, wurde Friedländer 1945 Full Professor. Nach Deutschland wollte er nie zurückkehren.