Das pädagogische Potential eines Übergangsobjektes in Transitionskontexten
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In unserem Bildungssystem werden insbesondere die institutionellen Transitionen als Gelenkstellen mit einem selektiven Mechanismus für die individuellen Bildungsbiographien gedeutet. Dies beginnt bereits mit dem Übergang von der KiTa in die Grundschule. Dementsprechend werden diese Übergänge erforscht und Programme eingeführt, die auf eventuelle Anpassungsschwierigkeiten reagieren sollen, beziehungsweise ihnen präventiv begegnen, was aber in der Praxis mit einem hohen Aufwand für die durchführenden Lehrkräfte verbunden ist. Wie viele der eingeschulten Kinder tatsächlich erhebliche Übergangsprobleme haben, ist bisher nicht eindeutig belegt. Verschiedene Studien variieren in ihren Ergebnissen zwischen 5% und 50%. Andere Studien konnten wiederum aufzeigen, dass sich ein höheres Wohlbefinden in der Schule auf das Lernverhalten und die Lernmotivation der Schüler und Schülerinnen positiv auswirkt. Das Forschungsdesiderat dieses Dissertationsprojektes war es, die Wirkung einer Maßnahme auf das Empfinden von schulischem Wohlbefinden zu untersuchen, die durch ihre einfache Anwendung und Umsetzbarkeit besticht. Die Schulanfänger/innen erhielten zur Einschulung einen für sie individualisierten Schulteddy, der zum Inventar der Schule gehörte und sie als Vertrauter und Gefährte durch den Schulalltag begleitete. In dieser zweijährigen Studie im längsschnittlichen Kohortensequenzdesign wurden zwei Erstklass-Kohorten (mit je einer Treatment- und einer Kontrollgruppe pro Schuljahr) während des jeweils ersten Schuljahres begleitet und zu drei Messzeitpunkten untersucht. Das Ergebnis war eindeutig, die Teddy-Kinder konnten im Verlauf der akuten Transition ein höheres schulisches Wohlbefinden entwickeln als die Kinder der Kontrollgruppen.