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Erinnerungspraktiken in der neuen Erinnerungsliteratur

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Nicht der Vergleich beider Werke, „Im Krebsgang“ (2002) von Günter Grass und „Austerlitz“ (2001) von W. G. Sebald, sondern das Spannungsfeld zwischen offizieller Geschichtsschreibung, individueller Erinnerung und Fiktion auszuleuchten und die Bestimmung der darin angewandten Modelle einer Erinnerungsliteratur zu analysieren, ist Ziel dieses Buches. Im Versuch, das Vergangene in die Gegenwart zu transponieren, erschaffen sich die beiden Autoren nicht nur Post-Gedächtnisse, sondern auch eine eigene „erfundene Erinnerung“, da den beiden Autoren die unmittelbare Erfahrung der in ihren Werken behandelten Ereignisse fehlt. Die Autorin dieses Buches zeigt, wie die Grauzone zwischen Erinnerung und Geschichte, nämlich die Leerstelle der selbst erlebten Erfahrungen mit den ästhetischen Verfahren beider Autoren, Günter Grass und W. G. Sebald, in den Texten verknüpft wird, wie die Montage unterschiedlichster Erinnerungen in den Texten funktioniert und wie sie außerhalb des Textes mit dem Leser interagiert. Wie in der Dynamik der Erinnerungskultur mit der stetig belastenden Vergangenheit umgegangen wird und welche spezielle Rolle die Erinnerung in der Rekonstruktion der Vergangenheit, vor allem in der Erinnerungsliteratur, spielen kann, steht dabei im Hauptfokus.

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Erinnerungspraktiken in der neuen Erinnerungsliteratur, Youngju Lee

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2019
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