Escalations escapations

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Ein Serviervorschlag: Das Foto einer Glasschüssel mit Kakao bestreuter Schlagsahne, serviert zu heißer Schokolade, Apfelkuchen oder Filterkaffee. Es vermittelt einen Moment der kleinen Aufmerksamkeit, des heimeligen Umsorgt-Seins und des sonntäglichen Luxus. Das schwarz-weiß Bild zeigt die freigestellte Schüssel, die auf der weißen Buchseite schwebt, umgeben von Unschärfe und Schatten. Die vertraute Gemütlichkeit von Kaffee und Kuchen entfremdet sich; das Motiv verliert durch Wiederholung seine Bedeutung und wird zur haltlosen Oberfläche. Überlagerungen, Verzögerungen und flirrende Dimensionen: die Eskalationen in Jenny Schäfers neuem Werk liegen im Detail, die subtilen Verschiebungen sind beunruhigend. Aus Kitsch wird Schauder, aus Vertrautheit Befremdung. Spritzgebäck, Torten, Elektro-Gadgets – disparate Artefakte menschlichen Gestaltens, die zur Beruhigung einer nervösen Gegenwart dienen. Offensichtlich digital bearbeitet, werden sie in Escalations Escapations weiter geformt und arrangiert. Farb- und formale Ähnlichkeiten verbinden die unterschiedlichen Bilder zu einem Panorama einer geteilten Objektkultur. Dieses Panorama aus Nachahmungen und Wiederholungen verdeckt nicht die eigene Unabgeschlossenheit; wie Joshua Groß formuliert: „Die Wolken werden wahrscheinlich nie so aussehen wie Tortenspitze, ... Alles befindet sich immerzu in Vorbereitung, ...“