Nur noch elf Tage
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Da lagen sie also, in diesem Kasten, sauber gebündelt: 172 Briefe aus 542 Tagen. Geschrieben l972 bis Ende April 1974, Dokumente einer fast vergessenen Zeit. Der junge Mann aus dem Vogtland, der diese Briefe geschrieben hat, hatte gerade sein Studium zum Unterstufenlehrer abgeschlossen. Aber ehe er seinen Schuldienst beginnen konnte, wurde er zum Armeedienst einberufen. Ein ganzes Jahr und ein halbes. Eine merkwürdige Zeit, die er mit Gleichaltrigen verbrachte. Und in dieser Zeit schrieb er fast jeden zweiten Tag an seine Mutter. Die Aufzeichnungen, Reflexe seiner Situation, halfen ihm, diese Zeit zu bestehen, zu überstehen. Der Briefschreiber lebt in zwei Welten, in der Eintönigkeit des Befehlsempfängers und in der Phantasie, die ihm aus Kunst und Natur zuwuchs. Sichtbar werden seine vielfältigen Interessen, die Begabung des Schreibenden, seine künstlerischen Ambitionen. Irgendwann wird dann eine Eintragung beginnen: Nur noch elf Tage. [Klaus Walther]