Aus der Flüstergrotte
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Das Buch enthält 22 Vorträge und drei weitere Beiträge, teils in überarbeiteter und erweiterter Form, die im Zeitraum von 1990 bis 2017 zu den Herbsttreffen des Kunstvereins Röderhof e. V. vom Autor gehalten wurden. Zu diesen Treffen versammelte sich jeweils ein loser Kreis von Wissenschaftlern und Künstlern unterschiedlicher Fachrichtungen und Sparten, um sich über ein zuvor vereinbartes Thema auszutauschen. Jakob Taubes Beiträge behandeln zunächst hauptsächlich Fragen aus seinem engeren Fachgebiet – mittelasiatische Glaubensvorstellungen, Märchen und Stickereien sowie das Schamanentum –, später zunehmend medizinische Themen wie in den Beiträgen „Glockenton und Klagelaut“ (über Pest und Aids als menschheitliche Kinderkrankheiten), „Magersucht im 19. Jahrhundert“ und „Emotionale Umnachtungen: Borderline“. Besonders das Borderline-Thema in Philosophie, Literatur und Zeitgeschichte wird in mehreren Beiträgen weiterverfolgt: „Muster des Wahns: Nietzsche und sein Lama“, „Der konstruierte Ekel: Jean-Paul Sartre und der Existenzialismus“, „Wenn auch der äußere Halt verloren geht: Adolf Eichmann“ und „Das Jahr des Thomas Mann“ (über den Josef-Roman). Dazwischen sind immer wieder teils sehr persönliche Beiträge eingestreut, in denen sich der Autor mit seiner Lebenssituation auseinandersetzt – mit Arbeitslosigkeit und Sucht, mit der Hilfe für pflegebedürftige Angehörige und der Begleitung sterbender – oder in denen er einfach aus seinem Leben erzählt. Beigefügt ist dem Band eine Liste aller in Röderhof gehaltenen Beiträge, zusammengestellt von Hans-Jürgen und Eveline Krug. Sie vermittelt einen Eindruck vom Ablauf der einzelnen Treffen und vom „kulturellen Ereignis Röderhof“ insgesamt.