Der lange Marsch nach Auschwitz
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Der Autor deutet die beiden Phänomene Drittes Reich und Adolf Hitler – ihre Entstehung und Kulmination – in der deutschen wie europäischen Geschichte als Rätsel. Dabei kleidet er die historischen Geschehnisse von 1933–1945 in die Form eines Dramas, das die Stadien der nationalsozialistischen Massen-Hypnose mit Euphorie, Hybris und Katastrophe durchläuft. Geschichtlich beginnt die Darstellung mit den Ergebnissen des Wiener Kongresses 1814/15 nach den Freiheitskriegen gegen Napoléon I. und eines nach wie vor in Teilstaaten aufgeteilten Reiches auf deutschem Boden. Auf dem Weg zur geeinten Nation von 1871 wird das Scheitern der Revolution von „unten“ (1848) wie der Sieg der Fürsten und Könige unter der Führung Preußens über das Volk thematisiert. Nach dem forcierten Abgang Bismarcks 1890 übernimmt dann der junge Hohenzollern-Kaiser Wilhelm II. vollends das Steuer des Landes. Er steht für die Politik einer aufstrebenden, neuen Weltmacht, die sich im komplizierten Wettstreit mit den anderen europäischen Großmächten im aggressiv-expansionistischen Impetus verheddert und den 1. Weltkrieg 1918 verliert. Durch den Abgang des preußischen Kaisers und der übrigen Dynastien im Reich erleidet das seit tausend Jahren unter adeliger Herrschaft lebende Volk einen existentiellen Schock. In dem daraus entstehenden geistig-moralischen Vakuum gelingt es gegen jede Logik einem voraussetzungslosen Außenseiter, seine absurde NS-Rassen- und Gesellschafts-Ideologie als Ersatz-Religion zu etablieren und die Massen dafür zu begeistern. In einem Moment größter ökonomischer Not und persönlichen Elends im Gefolge der Weltwirtschaftskrise von 1929 findet der Volkstribun Adolf Hitler im politischen Chaos der Weimarer Republik die Umstände und Helfer vor, um mit ausgeklügelten Intrigen die Macht in Deutschland zu übernehmen. In deren Vollbesitz schafft er es als unumschränkter FÜHRER, die Vernunft aus dem Denken der Massen zu verbannen und mit seinen Vorstellungen das Volk vielmehr in einen irrationalen Zustand zu versetzen, in dessen Schatten sie sich verwandeln und er seine in der Frühzeit erlittenen Traumata kompensieren und ausleben wird. Der Rest ist – die – Geschichte.