Omas kleines Häuschen

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Ich schaue durch die herzförmige Aussparung in der rustikalen Balkonbalustrade und lasse meinen Blick an einer einsamen Wolke hängen, um mit ihr durch den blauen Himmel zu segeln, weit fort in das Reich der Erinnerungen und Träume. Plötzlich frage ich mich: Wo bin ich? Ich bin im kleinen Holzhaus meiner Oma, das ich geerbt habe und wo meine Erinnerungen wach werden, die ich in besonderen Erzählsträngen niederschreiben will. Diese Dokumentarliteratur, wie Autobiographie und Familienchronik, findet sich im postfaktischen Zeitalter der Erinnerungen, geprägt von Tatsachen, Gefühlen und Spekulationen. Der Begriff "Erinnerungsort" geht auf Pierre Nora zurück, dessen Werk 'Les lieux de mémoire' von den Ideen des Soziologen Maurice Halbwachs zum kollektiven Gedächtnis beeinflusst wurde. Noras Konzept wurde weiterentwickelt und findet hier Anwendung. Der Inhalt umfasst vier Lebensabschnitte mit spezifischen Themen in freier, nicht chronologischer Abfolge: 1. Die frühe Kindheit bis zum 7. Lebensjahr im zerbombten Nachkriegs-Dortmund, kontrastiert mit der Heimat meiner Großeltern in Bayern. 2. Die alt68er Studienzeit in Bochum und die Diaspora-Studienzeit in Münster, geprägt von Erkenntnissen über die Ruhrgebiets-Heimat, niedergeschrieben als Retro-Ruhrgebiets-Hommage eines avantgardistischen Tagebuches.