Ausbruch aus der Fläche - das Origami-Prinzip in der Kunst
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Blütenknospen, Flügel und sogar die DNA: Die Welt ist voller komplexer Faltungen, Biegungen und Knautschungen. Während Falttechniken bereits eine lange Kulturgeschichte besitzen, entdecken Wissenschaft und Technik diese gerade neu. In Raumexperimenten, als Spiel mit den Sinnen oder mit künstlerischen Versuchsanordnungen entfaltet diese Ausstellung einen sehenswerten Kosmos zeitgenössischer Reflexionen zum dynamischen Verhältnis von Fläche, Raum und Materialität. Origami schlägt eine Brücke zwischen Mathematik und Kunst, zwischen Planung und Zufall, zwischen Ordnung und kreativem Chaos. Diese Prinzipien werden von den KünstlerInnen imitiert, reflektiert und weitergedacht. Anders als bei klassischen skulpturalen Verfahren schaffen sie ohne Hinzufügungen oder Freilegungen, allein durch die unendlichen Möglichkeiten der Verformung einer oder mehrerer Flächen, räumliche Konstrukte. Diese dreidimensionalen Objekte, ob gefaltet, gekrümmt, gewölbt, gezeichnet oder auf der Leinwand, erobern spielerisch den Ausstellungsraum. Es entstehen filigrane Werke, Raumbesetzungen oder Denkräume zwischen sinnlicher Erfahrbarkeit und überraschenden Perspektiven, zwischen aufbäumender Haltung und kollabierender Form.