Elektron
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Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit der industriellen Produktion des Magnesiums begonnen. In der ersten Blütezeit der Entwicklung und Anwendung von Magnesium-Legierungen, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs andauerte, spielte Mitteldeutschland eine besondere Rolle. Die weltweit bedeutendsten Anlagen für die Erzeugung von Magnesium befanden sich zu dieser Zeit in Bitterfeld, Aken und Staßfurt. Unter dem Markennamen „Elektron“ wurden hier technisch wie ökonomisch erfolgreiche Magnesium-Werkstoffe entwickelt. Der vorliegende Band beleuchtet die Geschichte und die technischen Leistungen der mitteldeutschen Magnesium-Industrie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anhand noch vorhandener Sach- und Zeitzeugen sowie durch die Auswertung historischer Dokumente werden die Verbindungen von technologischen Entwicklungen, Wirtschafts- und Zeitgeschichte rekonstruiert. Zahlreiche historisch realisierte Anwendungen zeigen die vielfältigen Potentiale von Magnesium-Werkstoffen auf. Die Tatsache, dass Magnesium-Werkstoffe auch in vielen Alltagsgegenständen eingesetzt wurden, relativiert einige heute noch verbreitete Vorurteile in Bezug auf ihre Brennbarkeit und Korrosionsneigung. Die technologischen Vorteile der Magnesium-Legierungen – Festigkeits-Masseverhältnis, Recyclierbarkeit, Geräusch- und Vibrationsdämpfung, Beulsteifigkeit – tragen heute wieder im bedeutenden Maße zu einem kosteneffizienten, industriellen Leichtbau bei, vor allem im Automobil- und Flugzeugbau. Die aktuellen Entwicklungen auf dem internationalen Markt werden im Buch aufgezeigt. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Renaissance des Magnesiums ist es das Anliegen des Autors, das Andenken an die mitteldeutschen Pioniere des ersten Magnesium-Zeitalters zu bewahren und besonders zu würdigen. Der vorliegende Band bietet dabei nicht nur eine Rückschau auf herausragende technische Leistungen mitteldeutscher Forscher und Ingenieure, sondern liefert auch zahlreiche Anregungen für zukünftige Entwicklungen.