Sapere aude
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Die Grundlagen der Ethik müssen in unserer Zeit (1990er Jahre) neu überdacht werden, weil zunehmend schädliches Handeln zu Folgen für die Natur führt, welche nicht mehr übersehen werden können. Ein neues Bewußtsein ist vonnöten! Immanuel Kants kategorischer Imperativ ist ein allgemeiner ethischer Imperativ. Danach ist der Mensch ein Selbstzweck. Heute muß man sich aber fragen, ob ausschließlich der Mensch Selbstzweck sein kann, oder ob es nicht anderes Sein gibt (die Umwelt), das einen Selbstzweck hat. Schädliches handeln berührt nicht nur den Menschen, sondern auch die Natur. Ist nun die Natur auch als Selbstzweck zu behandeln? Bei zunehmender Umweltzerstörung verliert der Mensch seine Lebensgrundlagen. Aus dieser Sicht geht die Ethik über den Menschen hinaus. Die bisherige anthropozentrische Sichtweise der Ethik hat die menschliche Vernunft zur Grundlage. Wenn man diese Grundlage erweitern will, muß ein anderes Kriterium her, so z. B. die „Ehrfurcht vor dem Leben“ ( Albert Schweitzer) oder die Achtung vor der Schöpfung. Nach Immanuel Kant bleibt das weltliche Handeln dem kausalen Determinismus überlassen. Heute kann aber die Technik überall wirksam werden.