Hugo Staehle
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Der 1826 in Fulda geborene und bereits 1848 – noch nicht einmal 22-jährig – in Kassel verstorbene Komponist Hugo Staehle galt seinen Zeitgenossen als außerordentlich vielversprechendes kompositorisches Talent. Sein Geigen- und Kompositionslehrer Louis Spohr schätzte ihn so sehr, dass er mehrere Werke seines Schülers am Kasseler Hoftheater und im Rahmen von Hauskonzerten zur Aufführung brachte, darunter eine Symphonie in c-Moll und die Oper Arria. In den Herbst- und Wintermonaten 1843/44 und 1844 /45 hielt sich Staehle zur Erweiterung seines musikalischen Horizonts in Leipzig auf. Hier pflegte er Kontakte zu weiteren führenden Persönlichkeiten des damaligen Musiklebens, namentlich zu Moritz Hauptmann, Ferdinand David und Louis Plaidy. Das Leben Hugo Staehles ist bisher kaum wissenschaftlich erforscht. Die vorliegende Publikation schließt eine Lücke, indem sie sämtliche bis 1945 entstandenen Quellen zum Leben des Komponisten und zur Rezeption seiner Werke zusammenführt: Briefe, Rezensionen, Reiseberichte, Albumblätter und sogar von der Person Staehles inspirierte Erzählungen – Dokumente, von denen viele hier erstmals zugänglich gemacht werden und die sich in ihrer chronologischen Anordnung teilweise wie ein Briefroman lesen. Bei der Lektüre entsteht das Bild eines sensiblen, zugleich jedoch auf andere oft verschlossen wirkenden Menschen, der an sich selbst und seine Arbeit stets die höchsten Ansprüche stellte. Die Quellen liefern zudem lebendige Einblicke in das Kasseler, Wiener und Leipziger Musik- und Alltagsleben der 1840er Jahre. „Dass forschende oder vermittelnde Aufarbeitung von Staehles Musik künftig auf einer fundierten biographischen, rezeptions- und wirkungshistorischen Grundlage erfolgen kann, ist das Verdienst der gut 400-seitigen Dokumentation, die Johannes Volker Schmidt 2019 herausgab. […] Eine Kurzliste der Dokumente, Zeichen- und Abkürzungsverzeichnis, Bibliographien (Werkausgaben, Einspielungen, Literatur, Sendungen) und ein Personenregister schließen den Band ab, in dem man beim Lesen und Arbeiten nur eines vermisst: ein Register der erwähnten Kompositionen. Diese aber seien Interpreten, Forschenden und der Leserschaft dieser Rezension ebenso uneingeschränkt empfohlen wie Schmidts famose Dokumentation.“