Polessje-Elegie
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Vorwort Auf Einladung der hannoverschen Landeskirche machte sich der Künstler Hermann Buß auf den Weg in das südliche Belarus. Er tauchte ein in die Lage vor Ort. Er bewegte sich in einer zerstörten Landschaft und lernte die langjährige Arbeit der landeskirchlichen Tschernobyl-Hilfe kennen. Seine Besuche in der 30-km-Sperrzone rund um den Unglücksreaktor von Tschernobyl sind eingeflossen in 34 Bilder, die mit diesem Katalog und der damit verbundenen Ausstellung erstmals präsentiert werden. Wir danken Hermann Buß, dass er unserer Einladung gefolgt ist. In seinen Gemälden bekommt die unsichtbare Katastrophe ein Gesicht: die Schönheit einer verwundeten Landschaft, Verfall, Zerstörung. Seine Bilder spiegeln die Erhabenheit des Landes und halten die Beseitigung von Zerfall und deren Einebnung fest. Zugleich erzählen sie von der Bescheidenheit der Menschen und deren einfachem Leben. Es ist eine schmerzhafte Erinnerung an die Katastrophe vom 26. April 1986. Die Bilder von Hermann Buß sind eine Mahnung, nicht alles zu tun, was technisch machbar ist. Zugleich fordern sie uns auf, das Schicksal der Menschen in den verstrahlten Regionen nicht zu vergessen. Ich danke allen, die – zum Teil seit Jahrzehnten – Hilfe leisten und damit auf eindrucksvolle Weise christliche Nächstenliebe praktizieren. Die „Polessje-Elegie“, benannt nach dem Tiefland im Süden von Belarus entlang des Flusses Prypjat, wird von Dortmund aus ihre Reise nach Minsk und Gomel und dann zurück in unsere Landeskirche antreten. Ich wünsche der Ausstellung viele interessierte Besucherinnen und Besucher und danke allen, die zum Gelingen dieses eindrucksvollen Projekts beitragen. Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers