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In der „Soziologie“ bezeichnet das Wort „Stigma“ ein Zeichen oder eine Eigenschaft, die den Träger von anderen unterscheidet und von der Gesellschaft negativ bewertet wird. Diese negative Wahrnehmung führt dazu, dass Betroffene ihr eigenes Verhalten ebenfalls als negativ empfinden. Historisch wurden die Wundmale Jesu und die Narben von Sklaven als „Stigmata“ betrachtet. In der neueren Geschichte finden sich ähnliche Zeichen, wie die eintätowierten Nummern von KZ-Insassen. Der symbolische Gehalt stigmatisierender Merkmale wirkt tief im irrationalen Leben und in unserer Gefühlswelt. Heute sind Stigmatisierungen mehr als nur ein Prozess; bestimmte äußere Merkmale von Personen und Gruppen, wie Hautfarbe, Meinungsfreiheit oder sichtbare körperliche Behinderungen, werden automatisch negativ bewertet. Dies führt dazu, dass „psychisch Betroffene“, „Farbige“ oder „Körperbehinderte“ in Randgruppen gedrängt werden. Bei Interaktionen werden stigmatisierte Personen primär über negative emotionale Merkmale wahrgenommen, während andere Eigenschaften wie Charakter oder Bildungsstand das Stigma nicht kompensieren können.
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Stigmatisierung und Entstigmatisierung, Franz Lex
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- 2019
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