Heimat, schöne Fremde
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Das Buch wird im Schuber ausgeliefert, zwei Lesebändchen erleichtern die Lektüre. - Heimat, schöne Fremde« ist eine literarische Sichtung des Celler Landes und das Ergebnis einer mehr als achtjährigen Recherche. Es ist die liebevoll kritische Annäherung an das, was über die landläufig eher missverstandene (das Fremde zumeist ausgrenzende) »Heimatliteratur« hinausgeht. Ein Begriff, der überhaupt zu kurz greift. Die vorliegende Erkundung entdeckt nicht nur große Namen der Literatur und ihre Verknüpfung mit diesem Ort: etwa Leibniz, Lichtenberg, Schiller, Thackeray, Stendhal, Heine, Börne, Löns, Gadda, Schmidt. Sie erzählt auch von der literarischen Geographie dieser Gegend, und sie ist mehr als nur eine Bestandssicherung des oft übersehenen, vergessenen, verschütteten Lebens von Menschen und Büchern. Das in seiner Art wohl bisher einmalige Projekt für eine Region erstreckt sich von den Anfängen bis zur Gegenwart und bleibt dabei nicht im Regionalen stecken. Es finden sich darin: fromme Einfalt und gewitztes Schlitzohr, stumpfe Barbarei und Kampf für soziale Gerechtigkeit, naiver Reim und ein Hauch Weltliteratur, der Regionalkrimi wie auch die Fährleute zwischen den Sprachen, die Übersetzerinnen und Übersetzer. Ein Stecknadelkopf auf der Weltliteraturkarte – in Naheinstellung zu entdecken: 52° 38‘ N, 10° 5‘ O – die Fachwerkperle im Heidesand. Die Besichtigung eines Erbes geht bis in die Tiefe der Zeit, ins Vor-dem-Buchstabenlesen-lesen, in die Geologie, und wird so zur Vermessung eines Geländes, einer Sichtung unter schrägen Blickwinkeln, nicht nur der Texte, ein Lesen im weitesten Sinne. Ein literaturgeschichtlicher, regional begrenzter Modellversuch, zufällig diese Gegend betreffend. »Das Genaue, nicht das Allgemeine, das Regionale, nicht das Globale, das lässt sich am besten erzählen.« (Alexander Kluge, 2016) Der Autor, in Celle aufgewachsen, lebt in Berlin.