Mauthausen im Bild
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Fotografien prägen unser Bild von nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Sie werden vielfach unkritisch als objektive Darstellungen der historischen Realität wahrgenommen, ihr Entstehungszusammenhang rückt vor ihrer angenommenen Eindeutigkeit in den Hintergrund. Insbesondere Täterfotos werden regelmäßig verwendet. Diese Studie beschäftigt sich mit Fotografien, die von SS-Angehörigen im KZ Mauthausen aufgenommen wurden. Ziel ist, die Hintergründe dieser Bilder, ihre Funktionen für die Täter und ihre Nachwirkungen darzustellen, um den Blick auf diese spezifischen Quellen zu schärfen. Ein zentrales Anliegen ist es, die Fotografien nicht einfach als Abbildungen der Lagerrealität, sondern als Dokumente der Täter zu begreifen. Die Geschichte der SS-Fotografien aus dem KZ Mauthausen ist eng mit der Geschichte des Widerstandes von Häftlingen im Lager verbunden. Nur durch eine spektakuläre Rettungsaktion, vor allem durch spanische Deportierte organisiert, konnten diese einzigartigen Aufnahmen für die Nachwelt erhalten bleiben. Ihr Wert ist jedoch ein paradoxer, wie ihn der Mauthausen-Überlebende Francisco Boix, der eine wesentliche Rolle in der Rettung der Aufnahmen spielte, auf den Punkt brachte: „Vieles des Abgebildeten war nur für Fotografien gestellt, „während es in Wirklichkeit ganz anders war.““ettung der Aufnahmen spielte, auf den Punkt brachte: Vieles des Abgebildeten war nur für Fotografien gestellt, „während es in Wirklichkeit ganz anders war.“