Wenn Schüler die Schule schwänzen oder meiden:
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Die Teilnahme am schulischen Unterricht ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine wichtige Voraussetzung der Kinder und Jugendlichen für den erfolgreichen Übergang in die Arbeitswelt und die gesellschaftliche Integration in eine Wissensgesellschaft. So zeigen andauernde Schulversäumnisse gravierende Konsequenzen für die Betroffenen über die Schulzeit hinaus. Schulabsentismus ist ein komplexes Phänomen, das durch eine Vielzahl unterschiedlicher Bedingungsfaktoren beim Individuum, in der Familie, in der Schule oder in Bezug auf die Peers hervorgerufen wird und sich in unterschiedlichen Formen Ausdruck verschafft. Nachdem diese grundlegenden Aspekte dargestellt wurden, werden vertiefend Ergebnisse der Studie „Schulabsentismus an Krefelder Hauptschulen“ vorgestellt und diskutiert. Ziel der Studie war es herauszufinden, in welchem Ausmaß Schulabsentismus vorzufinden ist, welche Formen erkennbar sind und welche Korrelate damit zusammenhängen. Neben den Schülern wurden auch die Eltern und Lehrkräfte befragt, so dass Absentismus aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden konnte. Die hier präsentierten Auswertungen zeigen zum einen die Vielfalt des Phänomens, der von Schulunlust bis zur Schulangst reichen kann. Zum anderen wird aber auch deutlich, dass bekannte Zusammenhänge z. B. zwischen Absentismus und Schulleistungen oder Anbindungen an deviante Cliquen wiederzufinden sind. Ergänzend werden auch die Reaktionen der Lehrer auf den Absentismus, aber auch deren Wahrnehmungen und Belastungen sowie Eindrücke der Eltern vorgestellt. In Bezug auf die professionelle Prävention von Fehlzeiten und das effektive Handeln bei auftretenden unentschuldigten Versäumnissen sind vielfach Möglichkeiten der Verbesserung in Schulen und im Umfeld erkennbar. Daher fokussiert diese Schrift im Folgenden diverse Optionen wirkungsvoll mit dem Problem des unregelmäßigen Schulbesuchs umzugehen. Das Erreichen hoher Partizipationswerte und geringer Absentismusquoten muss als erstrangiges Ziel aller Akteure betrachtet werden, die sich mit schulischer Partizipation beschäftigen. Dabei ist offenkundig, dass allein mit repressiven Vorgehensweisen eine Verbesserung der Lage nicht zu erwarten ist. Vielmehr ist eine konstruktive Kooperation zwischen den Professionellen eine aussichtsreiche Prämisse für ein erfolgreiches Management von an- und Abwesenheit in Schulen. Diese sind für die Prävention und Intervention von illegitimen Versäumnissen angesichts ihrer Position und Funktion Dreh- und Angelpunkt. Im Sinne effektiver Förderung sollten sie in einem System professioneller Hilfen eingebunden sein, das beispielsweise lokale Beratungseinrichtungen für Fragen der Erziehung, Agenturen der Unterstützung im Übergang von der Schule in den Beruf, die öffentliche Jugendhilfe oder auch therapeutische Hilfen umfassen sollte.