On Strike
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»Endlich legen sie wieder ihre Krawatten ab«, so ein Beteiligter an den Bergarbeiterstreiks von 1984/85 über die jüngsten Arbeitskämpfe in Großbritannien. »Zu brav« seien die Gewerkschaften lange Zeit gewesen, nachdem sie in der Ära Thatcher gebrochen worden waren und der neoliberalen Politik unter Blair kaum Paroli boten. Doch 2022 brachte die Wiederkehr der Klassenkämpfe: Hunderttausende legten die Arbeit nieder – in der Logistik, im Verkehrs-, Bildungs- oder Gesundheitswesen. Die Gewerkschaften forderten Lohnerhöhungen über der zweistelligen Inflationsrate und hielten dagegen, als die Regierung Soldaten als Streikbrecher einsetzte oder ein neues Antistreikgesetz eingebracht wurde. Dieter Reinisch spannt einen Bogen von den Arbeitskämpfen der 1970er Jahre bis heute und beschreibt die Wurzeln der gegenwärtigen Krise: Von den Privatisierungen unter Tory- und Labour-Regierungen über das Brexit-Desaster bis zur inflationären Teuerung. Und er fragt nach den Fallstricken: In der Opposition profitiert die Labour Party von den Kämpfen, ohne sie zu unterstützen. Doch wird sie in der Regierung noch einmal eine antisoziale Politik ohne Gegenwehr der Gewerkschaften durchsetzen können?